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An den polnischen Umweltminister Henryk Kowalczyk und den Generaldirektor der staatlichen polnischen Wälder, Andrzej Konieczny.

Appell

Die Verteidiger/innen des Waldes sind Helden, keine Kriminellen! Wir fordern Gerechtigkeit für die Menschen, die weiter angeklagt sind, weil sie den alten Wald von Białowieża gegen Abholzung verteidigt haben. Wir fordern Sie auf, diese mutigen Menschen nicht länger zu verfolgen und alle Anklagen gegen sie sofort fallen zu lassen.

Warum das wichtig ist?

Im letzten Urwald Europas, Białowieża in Polen, wurden Bäume illegal gefällt. [1] Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat nun entschieden, dass die Abholzung gegen das Europarecht verstößt und aufhören muss. Die polnische Regierung kann die Zerstörung stoppen, ansonsten muss sie mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. [2]

Der Wald kann aufatmen. Die Verteidiger des Waldes aber sind weiter bedroht. Sie waren unermüdlich im Einsatz. Mit ihren Körpern haben sie die schweren Fällmaschinen gestoppt. Für diesen friedlichen Protest sehen sie sich Schikanen, Geldstrafen und körperlicher Gewalt ausgesetzt. [3]

Etliche sind angeklagt und einige von ihnen könnten sogar mit Haft von bis zu einem Jahr bestraft werden. [4] Die ersten Gerichtstermine rücken näher. Die Kosten für Gericht und Anwält/innen sammeln sich an. Doch das Urteil des EuGH macht Hoffnung. Wenn die Holzfällerei illegal ist, dann darf der Waldschutz nicht kriminell sein.

Es liegt an dem polnischen Umweltminister, die Anzeigen gegen die Verteidiger des Waldes zurück zu ziehen. In einem ersten Schritt hat er versichert, sich an die Regeln der EU zur Holzfällerei zu halten. Über die Anzeigen schweigt er sich aus. Wir wollen ihn zur Rede stellen. Die Anzeigen müssen zurückgezogen werden. [5]

Der Białowieza ist ein Wald, der Jahrtausende alt ist. Er gehört zu Europas letzten Stücken unberührter Natur. Der Wald ist die Heimat für die seltenen europäischen Wisente, für Luchse und Wölfe. Er ist nach nationalem und europäischem Recht geschützt, ein UNESCO Weltkulturerbe und von unschätzbarem Wert.

In den sechs Monaten, die die Proteste andauerten, haben die Forstbehörden und die polnische Polizei fast 300 Gerichtsverfahren gegen die Aktivisten eingeleitet. Noch immer sind die Verteidiger/innen des Waldes mit Zivilverfahren und mit Strafanzeigen konfrontiert. Die meisten müssen mit hohen Geldstrafen rechnen, anderen droht gar eine Gefängnisstrafe. All diese Gerichtsverfahren könnten ein schnelles Ende haben. Es obliegt dem polnischen Umweltminister Henryk Kowalczyk, die staatlichen Forstbehörden anzuweisen, ihre absurden Vorwürfe zurück zu ziehen. Er ist es, der spüren muss, dass wir dran bleiben. Nutzen wir die Gunst des guten EuGH-Urteils und sprechen mit einer Stimme.

Referenzen

[1] https://www.theguardian.com/environment/2017/may/23/worst-nightmare-europes-last-primeval-forest-brink-collapse-logging

[2] https://www.politico.eu/article/ecj-rules-that-poland-breached-eu-nature-laws-in-ancient-forest/

[3] http://save-bialowieza.net/activists-found-innocent-by-the-court-in-hajnowka

[4] http://www.dw.com/en/polish-police-break-up-protest-against-bialowieza-forest-logging/a-41322966

[5] https://www.telegraph.co.uk/news/2018/02/20/poland-broke-eu-law-logging-ancient-forest/

In Partnerschaft mit Obóz dla Puszczy - Das Camp der Waldschützer/innen

Bildrechte: Malgorzata Klemens

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Aus Spendenmitteln haben wir die Verteidiger des Bialowieza-Waldes in ihrem Kampf unterstützt. Über 35.000 Euro wurden gesammelt, um das Lager durch den Winter zu bringen, und um bisherige Gerichtskosten zu begleichen.

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